Kosmos Wiepersdorf

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Station 6: Schlosspark
© Dirk Bleicker

Station 6
Schlosspark

Von Blumen und Steinen: Das Gartenparterre und seine Skulpturen

Vor Ihnen liegt das Gartenparterre, an dessen Ende man über eine breite Freitreppe mit Balustraden ins Schloss gelangt. Dieses Gartenparterre erstreckt sich über etwa fünfzig Meter und setzt in typisch barocker Manier die Architektur des Hauses fort. Sein Zentrum bildet ein von einer niedrigen Hecke umgebenes und – zumindest während der Sommerbepflanzung – mit roten und weißen Begonien sowie blauen Heliotropen ausgestattetes Rasenoval. Um das Rasenoval führt ein breiter Weg aus rötlichem Kies, an dem einige steinerne und hölzerne Bänke stehen. Umsäumt wird dieser Bereich von zehn großen, auf Sockeln stehenden Statuen aus Kalksandstein und vier schweren Steinvasen, die der Maler Achim von Arnim-Bärwalde, der Enkel des Dichterpaares, aus Rom und Venedig nach Wiepersdorf schicken ließ. Er legte diesen Park an, der in seiner symmetrischen Gestalt der barocken französischen Gartenarchitektur verpflichtet ist.

Die jeweils fünf an beiden Seiten des Rundwegs postierten Skulpturen stellen römische und griechische Göttinnen und Götter oder Sagengestalten dar. Ihre Namen – von Apolo, über Eternita bis Saturno – sind größtenteils in die Sockel eingraviert. An dem Oval, an dem Sie stehen, sind allegorische Figuren der vier Jahreszeiten in einem Halbrund angeordnet. Diese Figuren stehen unter anderem für den natürlich verbürgten, vermeintlich stabilen Hintergrund menschlichen Lebens – oder zumindest den Wunsch danach. Gut einhundert Meter hinter den Jahreszeiten-Figuren, am Ende der von Hauptgebäude und Freitreppe ausgehenden Sichtachse, wartet, in gehöriger Distanz zu den anderen Skulpturen, eine Zeus-Statue – bzw. ihre Kopie. Das Original befindet sich in der Orangerie.

Wenn Sie sich in Richtung der Zeus-Statue wenden, stehen Sie am Eingang zu einem Wald. Hinter dem Wald liegen Felder, hinter den Feldern Dörfer. Irgendwann. Bis zum nächsten größeren Ort ist es weit. Diese Abgeschiedenheit bestimmt den Charakter von Schloss Wiepersdorf maßgeblich. Sie gehört zu den eindrücklichen Erfahrungen der Bewohnerinnen und Bewohner sowie der Gäste. An der nächsten Station, vor den im Halbkreis angeordneten Skulpturen der vier Jahreszeiten, erfahren Sie, was es bedeuten kann, an einem entlegenen Ort zu sein – im Guten wie im Schlechten.